DER OPTIMIERER
INFORMATIONEN

Der Optimierer ist ein sehr mächtiges Werkzeug für den Instrumentenbau und daher ist ein gewisses Maß an Einarbeitung nötig. Es basiert auf dem „Rosenbrock-Algorithmus“, der sich im Chipdesign, der Material-Forschung und Flugzeugtechnik hervorragend bewährt hat. Sie können damit real gemessene oder auch „virtuelle“ Instrumente verbessern – bis hin zum Neudesign und gegebenenfalls Klonen. Alles was Sie dazu brauchen ist eine X/Y-Mensurliste eines realen oder virtuellen Instrumentes.

DIE BAUTEILKISTE

Um die einzelnen Schritte möglichst nahe den tatsächlichen Arbeits-Schritten im Instrumentenbau zu gestalten, ist die erste Aufgabe sich eine Bauteilkiste anzulegen. Das heißt, Sie geben z.B. die Innenmaße eines Mundstückes in Form einer X/Y-Liste ein. Das ist meist kein großer Aufwand, weil Sie einfach die Daten aus einem CAD-Programm importieren können. Danach erstellen Sie das Mundrohr, den zylindrischen Teil einer Trompete, den Ventilstock (vermutlich etwas aufwändiger) den konischen Teil und das Schallstück. Sie können beliebig viele Mundstücke, Mundrohre und andere Teile speichern die Sie dann beliebig zu einem Instrument zusammensetzen können.

WIE FUNKTIONIERT DER OPTIMIERER?

Nachdem Sie das Instrument aus den Bauteilen mit „Drag and Drop“ zusammen gesetzt haben errechnet der Optimierer die Impedanz dieses Instrumentes und daraus die Intonation der einzelnen Töne, ihre Abweichung von der gleichschwebend temperierten Stimmung und zeigt das Resultat in einer Liste an. 

Die von Ihnen gewünschten Änderungen bei schlecht stimmenden Tönen können Sie in dieser Liste in Prozent (musikalisch: cent) oder in absoluten Werten (Hz) angeben.

Der Optimierer vergleicht nun die vorhandene Intonation mit Ihren Vorgaben und beginnt die Mensur zu verändern (an bestimmten Stellen zu erweitern oder zu verengen). Er berechnet daraus wiederum die Impedanz und Intonation und vergleicht die neue Intonation mit der Alten. Wenn Sie besser ist, macht er weitere Schritte in diese Richtung, wenn nicht, versucht er Änderungen.in andere Richtungen. Das passiert relativ schnell und in einer Stunde hat er etliche Tausende solcher Berechnungen durchgeführt. Die folgende Abbildung zeigt die Vorgangsweise.

Obwohl der Optimierer viel besser als ein Mensch mit komplexen Aufgaben umgehen kann (er kann bis zu 110 unterschiedliche Vorgaben gleichzeitig bei jedem Rechenschritt berücksichtigen), ist es doch nur Software, der man je nachdem, was man als Resultat bekommen möchte, gewisse Regeln vorgeben muss (in der voran gegangenen Abbildung die „Optimierungsvorgaben“).

Zum Beispiel wo die Software die Mensur verändern darf und wo nicht (im Ventilstock oder im Mundstück, z.B..), oder ob sie auch die Länge eines Bauteils verändern darf und um wie viel. Wie stark eine lokale Erweiterung oder Verengung maximal sein darf (in % oder mm), wie groß die erlaubte Schrittweite sein darf und ob der Konus von konischen Bauteilen verändert werden darf oder nicht, usw. Diese Einstellungen trifft man in der X/Y-Liste des jeweiligen Bauteiles.

Das ist zu Beginn ein gewisser Denk-Aufwand, der sich allerdings nach einiger Zeit durch Erfahrung im Umgang mit Optimierungen stark reduziert.